Presseerklärung der ÖDP-Fraktion zur Supermarktflächen in Meinhardswinden

Kategorie: Presse

Die Wohnungsnot in Ansbach ist nach wie vor groß. Auch freie Gewerbeflächen sind rar. Hinzu kommt, dass die Grundstückspreise nach wie vor extrem hoch sind, und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum unvermindert anhält.

Da rückt das zur Neugestaltung vorgesehene Attracta-Gelände in Meinhardswinden in den Blickpunkt. Wir sehen hier ein großes Potential durch Nachverdichtung der eingeschossigen Supermarkt- und Discounterflächen. Hier können durch mehrgeschossige Bauweise zusätzliche Wohn- und Gewerbeflächen geschaffen werden. Denn jeder kann es bestätigen, es ist eigentlich überall das gleiche Bild: Etwas außerhalb des Zentrums, aber immer noch inmitten der Stadt, reihen sich großflächig schmucklose, einstöckige Läden mit immer denselben Dachformen aneinander. Discounter, Drogeriemärkte, Einzelhandelsketten. Alle umgeben von großzügig ausgelegten Parkplätzen, mit einem hohen Versiegelungsgrad. Kurzum: Flächenfraß in Reinform.

Das Sondergebiet Attracta-Gelände stellt von all den vorgenannten negativen Einflüssen ein Paradebeispiel dar. Aus heutiger Sicht ist das ganze eine große Bausünde. Das soll kein Vorwurf sein – damals waren andere Zeiten. Das ganze Areal mit über 20.000 m² ist fast vollständig versiegelt. Die eingeschossige Bebauung mit den Märkten, der Tankstelle und Autowaschanlage auf einer Fläche von ca. 9000 m² ist eine pure Platzverschwendung. So darf man heutzutage nicht mehr mit dem kostbaren Bauplatz umgehen. Da stellt sich aus unserer Sicht eine reine Sanierung (Stichwort Bestandsschutz) als Wiederholung und Manifestierung der Bausünde dar.

Wir müssen alles daransetzen, das Areal intelligenter zu nutzen und eine mehrstöckige Bebauung ermöglichen. Dafür bietet die vorgesehene Veränderungssperre Gelegenheit, mit den planungspolitischen Werkzeugen eine Neuausrichtung herbeizuführen. In Gesprächen mit dem Investor sollte dieser davon überzeugt werden, dass sich mit der neuen Entwicklung eine einmalige Gelegenheit bietet. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten.

Um dies zu befördern, werden wir unser Anliegen in nächster Zeit mit Anträgen im Bauausschuss und im Stadtrat auf den Weg zu bringen. Oder andere Aktivitäten in dieser Richtung unterstützen.

Bei vielen dieser Flachbauten lässt es die Statik nicht zu, in die Höhe zu bauen. Bei einem alten Bestand wie es sich in dem Fall Attracta handelt, sollte dieser Aspekt keine Rolle spielen. Die Bausubstanz ist zum Teil schon über 50 Jahre alt und längst abgeschrieben. Ein Neubau bietet die Chance einer Nachverdichtung, Einkaufserlebnis und Wohnen können verbunden werden, das Ganze mit einem zeitgemäßen Lärm- und Schallschutz. Einen weiteren Vorteil bietet eine ergänzende Begrünung der fast vollständig versiegelten Fläche. Unseres Erachtens könnte hier ein Vorzeigebeispiel für eine gelungene Innenentwicklung geschaffen werden.

Die ÖDP – Stadträte
Werner Forstmeier, Friedmann Seiler, Paul Sichermann