Rede von Carda Seidel zur Nominierung für die OB-Wahl 2020

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Rede von Oberbürgermeisterin Carda Seidel zu ihrer Nominierung als Kandidatin für die OB-Wahl im März 2020

Meine Damen und Herren,
liebe ÖDPler,
liebe Freunde,

auch von mir ein herzliches Willkommen – schön, dass so viele gekommen sind. Herzli-chen Dank für das Interesse und die verlässliche persönliche und inhaltliche Unterstüt-zung in so vielen Themenkreisen in den ganzen letzten Jahren … und ich hoffe auch in Zukunft!

Lieber Friedmann, vielen Dank für Deine nette Rede, das Lob und das Bekenntnis zu einer unabhängigen, nur dem Wohl unserer Stadt und den Menschen verpflichtete Poli-tik. Das ist es, wofür ich stehe, wofür ich mich einsetze und was uns verbindet, uns aber auch die Freiheit gibt, mal nicht einer Meinung zu sein. Hierfür danke ich herzlich.

Ohr und Auge an den Notwendigkeiten der Zeit und die Nähe zu den Bedürfnissen der Menschen, dies zeichnet die ÖDP aus. Auch hierfür meinen Dank. Genau diese Bürger-nähe liegt auch mir sehr am Herzen und ist Dreh- und Angelpunkt meines Handelns und wird es auch in Zukunft sein. Dies zeigen auch die zahlreichen Kommunikationsan-gebote und Mitwirkungsformate für alle Generationen.

Unsere Stadt mit seinen vielen herzlichen und hochengagierten Menschen ist etwas ganz Besonderes. Hierfür lohnt es sich, sich mit ganzer Kraft und Leidenschaft einzu-setzen, heute und in den kommenden Jahren – und dies will ich tun.

Dass Sachpolitik – unabhängig, nur dem eigenen Gewissen und Mandat verpflichtet, den Bürger und seine Anliegen im Mittelpunkt – sowie an der besten sachlichen Lösung orientiert – erfolgreich sein kann, denke ich, habe ich und haben wir in den letzten Jah-ren bewiesen.

Ansbach hat sich nicht nur sehr gut entwickelt, sondern mit vielen Projekten und Maß-nahmen blicken wir bereits in die Zukunft und haben die Weichen für eine weiterhin gute und fruchtbare Entwicklung unserer Stadt gestellt:Siehe Integrierte Stadtentwicklungskonzept ISEK, mit Hilfe dessen wollen wir unsere Stadt für die nächsten Jahrzehnte in sämtlichen Lebensbereichen nachhaltig und zu-kunftsfähig entwickeln.

Ich denke auch an die Weichenstellungen für Ansbach als künftig noch attraktiveren Wohn- und Lebensort für alle Generationen, an die neuen Wohnbaugebiete, das ge-plante neue Stadtquartier auf dem ehemaligen Messegelände, das Ansbacher Wohn-baumodell, das für bezahlbaren Wohnraum im Geschosswohnungsbau sorgen soll, den sozialen Wohnungsbau der Stadt selbst, siehe Fischerstraße 2, und die STADTBAU ANSBACH, die sich um die Entwicklung einzelner Objekte insbesondere im Stadtkern bemüht.

Auch denke ich an die kontinuierlichen Investitionen in Erhalt, Sanierung, Aus- und Neubau unserer Schulen und in deren Digitalisierung und an den ganz wichtigen Investitionsschwerpunkt Kinderbetreuung. Für kleine Ans-bacherinnen und Ansbacher werden wir zusammen mit anderen Trägern von 2018 bis Ende 2020 zusätzlich mehr als 200 Kinderbetreuungsplätze geschaffen haben, inklu-sive der gerade eröffneten TIZ Kids mit 50 neuen Plätzen, 50 Plätze im stadteigenen Kinderhaus Kunterbunt und unseren Kindergartenneubauten. In den folgenden Jahren werden wir dann für eine erfreulich wachsende Bevölkerung noch zahlreiche Kinderbe-treuungsangebote in Ansbach auf den Weg bringen.

Mannigfaltige Angebote für alle Generationen machen Ansbach lebens- und erlebens-wert, neueres Beispiel: das rundum erneuerte Freibad oder auch der geplante Skate-park und ein Calisthenics-Parcours. Kontinuierliche Zuschüsse fördern nicht nur unsere Sportvereine, sondern in breiter Form das vielfältige und sehr beeindruckende ehren-amtlich Engagement in so gut wie allen Bereichen in unserer Stadt von Kultur über Si-cherheit bis Soziales.

Barrierefreiheit und Teilhabe sind uns seit Jahren wichtiger Maßstab und sollen in Zu-kunft noch stärker in unser Handeln einfließen, so u.a. durch die Umsetzung möglichst vieler Anregungen des Teilhabeplans.
Integration ist für uns in Ansbach nicht nur ein Schlagwort, Dies haben wir mit unseren großen Kraftanstrengungen seit der Flüchtlingswelle ab 2015 unter Beweis gestellt. Be-reits von Anfang an setzten wir dabei insbesondere auf stadteigene Projekte und Maß-nahmen für ein möglichst gutes und reibungsloses Miteinander vor Ort und eine gelin-gende Integration. Dies auch dank eines immensen ehrenamtlichen Engagements. Im-mer neue passgenaue Projekte, ein Integrationslotse, eine Bildungskoordinatorin und – ganz neu – ein Mitarbeiter für die aufsuchende Integrationsarbeit unterstützen den Integ-rationsprozess auch in Zukunft tatkräftig.

Für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in kommunaler Hand sorgen wir sei-tens der Stadt zusammen mit dem Landkreis seit längerem und wohl noch einige Jahre mit großen finanziellen Anstrengungen. Ein wichtiges Etappenziel war die Eröffnung des neuen Bettenhauses am Ansbacher Krankenhaus. Aus der Kombination von hoher Qualität bei Medizin und Pflege und nun auch komfortabler Unterbringung erhoffen wir uns deutliche Impulse für eine höhere Belegung und eine bessere Wirtschaftlichkeit.

Mehrere Millionen Euro nehmen wir jedes Jahr für die Sanierung und Ertüchtigung un-serer Verkehrsinfrastruktur im gesamten Stadtgebiet in die Hand. Viel haben wir in das Herz unserer Stadt investiert und tun es weiter, siehe die Sanierung und Neugestaltung von Karlsplatz, Karlstraße, Promenade und Maximilianstraße sowie jetzt aktuell die Sa-nierung der Neustadt. Hier konnten wir gestern das neue Fontänenfeld am künftigen Fermoplatz einweihen. Sehr erfreulich sind bereits getätigte und angekündigte „Folgein-vestitionen“ privater Investoren und die Bewegung, die in einige markante Leerstände gekommen ist, siehe Stempfle-Haus mit dem 2. Media Lab in Bayern, Weigelhaus, Gebhardt-Haus und – mit einer ganz wunderbaren Entwicklung – Rettiplais mit dem dort entstehenden Museum.
Mit einem Digitalen Gründerzentrum für Ansbach und die Region – für das wir gerade den künftigen Namen „ANsWerk“ gefunden haben – wollen wir uns für eine immer digi-taler werdende Zukunft in Stadt und Region rüsten. Dies passt sehr gut zur Weiterent-wicklung unserer Hochschule und dem 2. Campus für Digitale Medien, den wir nach Kräften weiterverfolgen. Auch für Privathaushalte ist Ansbach digitaler geworden – seit Jahresmitte stehen im gesamten Stadtgebiet 50 bis 100 Mbit/s zur Verfügung.

Ansbach hat sich insbesondere in den letzten Jahren zu einem attraktiven und gut nachgefragten Wirtschaftsstandort entwickelt. Dies zeigt sich an Standorttreue, Wachs-tum, neu geschaffenen Arbeitsplätzen und zahlreichen Investitionen der Unternehmen vor Ort. Neue Unternehmen sind dazu gekommen, wie zuletzt Hermes mit bis zu 600 neuen Arbeitsplätzen. Allein an städtischen Gewerbeflächen konnten 56 Hektar seit Neuaufstellung der städtischen Wirtschaftsförderung vermarktet werden und brachten 27 Mio. € für den städtischen Haushalt. Zudem sind fast alle großen, teilweise seit Jahr-zehnten brachliegenden Flächen inzwischen mit neuem Leben erfüllt, wie z.B. das Hotel „Das Hürner“ auf dem ehemaligen Hürnerbräu-Gelände. Vielen Dank an alle Investoren! Mit einem fruchtbaren und wirtschaftsfreundlichen Umfeld, einer schnell, professionell arbeitenden und serviceorientierten Stadtverwaltung, einem aufgeschlossenen Stadtrat und dem Umstand, dass Wirtschaftspolitik Chefsache ist, fördern und begleiten wir die Unternehmen vor Ort bei ihrem Erfolg.

Klima- und Umweltschutz hat in Ansbach seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert und wird dies auch künftig haben. Nur ein paar Beispiele: integriertes Klimaschutzkon-zept, Klimaladen, Förderprogramme, 2018 allein fast 19.000 MWh/a aus Windkraft und fasst 23.000 MWh/a Solarstrom aus städtischen und privaten Anlagen, zahlreiche KWKs, 100% Ökostrom und Umstellung auf LED in städtischen Liegenschaften, ener-getische Sanierung der Gebäude, städtischer Fahrzeugpool mit immer mehr klima-freundlichen Fahrzeugen, Jobticket für städtische Mitarbeitende, Radverkehrskonzept und daraus resultierend z.B. neue Radwege bzw. Lückenschlüsse, Öffnung der Fuß-gängerzone und Radabstellanlagenoffensive, Aktion Stadtradeln, Nahverkehrsplan und dessen Fortschreibung für eine umwelt- und klimafreundlichere Mobilität – mit dem kom-menden Fahrplanwechsel zum Jahresende werden die erwähnten Verbesserungen im ÖPNV umgesetzt, Streuobstinitiative, Ausweisung des Landschaftsschutzgebietes Dombachtal, Ökokonto, Fairtrade-Stadt Ansbach und vieles mehr.
Der nach hartem, langem Kampf erreichte barrierefreie Ausbau des Ansbacher Bahn-hofs 2021/2022 wird ebenfalls ein Meilenstein für alle sein, die die Alternativen zum Auto bereits nutzen und, davon bin ich überzeugt, neue Nutzer für den Öffentlichen Nahverkehr erschließen.

Vieles gäbe es noch zu sagen, doch ich denke das sind schon sehr viele Beispiele für die gute Entwicklung, unserer Stadt und die vielen Projekte und Maßnahmen, die sich in der Pipeline befinden oder bereits auf dem Weg sind.
Ansbach steht heute gut da – und das haben wir gemeinsam geschafft! Herzlichen Dank an alle, die hierzu beigetragen haben. Herzlichen Dank an alle Bürgerinnen und Bürger, an den Stadtrat und insbesondere Dank an meine vielen engagierten Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter.

Auch in den nächsten Jahren gibt es noch viel zu tun, ja, können wir gemeinsam noch mehr bewegen.
Viele in die Zukunft reichende Themen habe ich in meiner Aufzählung bereits angeris-sen. Drei wichtige Schwerpunkte will ich aber exemplarisch noch mal nennen: Wir wol-len Ansbach noch familienfreundlicher machen, z.B. mit einer weiteren massiven Auf-stockung der Kinderbetreuungsplätze für die erfreulich wachsende Bevölkerung, Klima- und Umweltschutz wollen wir weiter vorantreiben, Ansbach soll mit vielen verschiede-nen Maßnahmen in den nächsten Jahren zu einem digitalen Zentrum für die Region werden.

Lassen Sie uns auch die weitere Zukunft unserer Stadt gemeinsam gestalten.
Ich stehe für die nächsten Jahre gerne wieder zur Verfügung, wie gewohnt…

  • für eine sachorientierte, unabhängige, ausschließlich am Wohl der Stadt und Bürger orientierte Politik,
  • mit der gewohnten Begeisterung und Leidenschaft, einer großen Portion per-sönlichem Einsatz und Zähigkeit,
  • auch weiterhin in dem Bewusstsein, mit auf Zeit geliehener Mach zu arbeiten und der entsprechenden Demut vor dieser Macht,
  • im unverbrüchlichen Glauben daran, dass es Aufgabe eines Stadtoberhauptes ist, seiner Stadt und den Menschen zu dienen – nicht sich selbst einer Partei o-der irgendwelchen Machtinteressen.

Vielen Dank!
Ihre
Carda Seidel