Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd – Nicht mit Ansbach vergleichbar

Kategorie: Archiv

Eindrücke vom Stadtratsausflug nach Schwäbisch Gmünd am 11. 04.2016

Im Jahr 2016 fand die LGS Baden-Württemberg in Schwäbisch Gmünd GD) statt. Dies nahm der STR AN zum Anlass, sich eingehend über das Vorhaben zu informieren. Der Start war planmäßig am Montag, den 11. April 2016, um 11 Uhr mit einem Bus der Firma Rattelmeier am Parkplatz Aquella. Das Wetter meinte es gut: Sonnenschein den ganzen Tag.

Programmablauf:
12.30 Uhr Ankunft in Schwäbisch Gmünd.
Begrüßung durch den Marketingreferenten im Großen Saal im Rathaus (Marktplatz 1)
danach Präsentation Daten und Fakten zur Landesgartenschau durch Geschäftsführer Herrn Ebertshäuser
Begrüßung und Begleitung durch den OB Richard Arnold
14.00 -16.00 Uhr Besichtigung des ehemaligen LGS-Geländes
(in der Innenstadt zu Fuß, außerhalb mit dem Bus)
16.30 Uhr Stadtführung durch die historische Innenstadt
18.00 Uhr Abendessen im Restaurant Schwanen, Vordere Schmiedgasse 10
21.00 Uhr Rückfahrt nach Ansbach
22:45 Uhr Ankunft am Aquella

Schwäbisch Gmünd ist eine Stadt im Ostalbkreis mit ca. 60.000 Einwohnern. Hier fand im Jahr 2014 die Landesgartenschau (Motto „Zwischen Himmel und Erde“) statt. Sie war mit 2 Mio Besuchern ein überwältigender Erfolg.

Areal: 30 ha Fläche, davon 15 ha Wald, 14 ha Land, 1 ha Wasser.

Investitionen: ca. 40 Mio € von der Stadt GD und 25 bis 30 Mio € vom Land. Auch viele private Investitionen ergänzten die Gestaltung des Areals. Hinzu kommen noch die Umbaukosten für den Bahnhof mit rd. 7 Mio €. Auch die Kosten für die Untertunnelung der Bundesstraße 29 sind noch hinzuzurechnen.

Seit dem 25. November 2013 verläuft die neue Ortsumfahrung als 2,2 Kilometer langer Gmünder Einhorn-Tunnel. Die Baukosten für das Bauwerk betrugen über 280 Millionen Euro. Damit ist der Tunnel die derzeit teuerste Ortsumgehung Deutschlands In GD bestand vor dem Bau des Tunnels und der LGS ein enormer Investitionsstau. Die B29 verlief mitten durch die Stadt. Etliche Gebäude standen leer oder waren marode. Die Rems und der linksseitig einmündende Josefsbach boten ein heruntergekommenes Bild. Insofern wirkte die LGS wie ein Befreiungsschlag. Viele Probleme konnten mit der LGS gelöst werden, es boten sich viele Synergieeffekte. Die Bürger waren froh, dass sich etwas bewegte. Alle zogen an einem Strang. Dies zeigte sich auch an der großen Bürgermithilfe mit mehr als 1300 ehrenamtlichen Helfern.

Die Situation vor der LGS in GD ist mit der Lage in AN nicht vergleichbar. In Ansbach wurden bereits viele Investitionen getätigt. Ein Investitionsstau in großem Ausmaß ist hier nicht zu erkennen. Der Leidensdruck der Bürger ist viel geringer.

Ein geeignetes Gelände mit einem akuten Handlungsbedarf kann ich nicht erkennen. Allenfalls das Gelände der Barton – Barracks fällt mir dazu ein. Aber auch hier dürfte man sich m.E. schwertun, in das Gartenschaugelände eine spätere bauliche Nutzung gleich welcher Art zu integrieren. Ebenso dürfte sich eine Darstellung in den Rezatauen als schwierig gestalten. Hier könnte sich der geplante Hochwasserschutz als Gestaltungsschwerpunkt erweisen. Ein vorzeitiger Ausbau der Rezatparkplatzes wäre in diesem Zusammenhang jedoch kontraproduktiv.

Ich persönlich stehe einer LGS in AN offen gegenüber. Wenn die Bürger an einem Strang ziehen (wichtig!), dann bin ich auch dabei. Allerdings sehe ich in der Zukunft andere Prioritäten als wichtiger an. Beispiele hierfür sind: Sozialer Wohnungsbau, Umgestaltung der Fußgängerzone Neustadt, Rathausareal, Messegelände, Barton-Barracks, Bauhofumbau, Hochschulentwicklung.

Interessant ist auch, wie pragmatisch die Gmünder das Problem Aufzug im denkmalgeschützten Rathaus gelöst haben. Es gibt neben dem historischen Treppenhaus sowohl einen Innenaufzug als auch eine doppelstöckige Verbindungsbrücke im 1. und 2. Stock zwischen Rathaus und Nachbargebäude.
Die Fahrt war sehr informativ, aufschlussreich und kurzweilig. Eine Wiederholung ist für das nächste Jahr vorgesehen. Die Fahrt sollte wieder themenbezogen organisiert werden.

Mein Dank gilt der Stadt Ansbach und dem Orga-Team. Es hat alles hervorragend geklappt.

Ansbach, den 13. April 2016
Werner Forstmeier, ÖDP-Stadtrat